Phänologische Uhr

Phänologische Uhren sind Darstellungen der aufeinanderfolgenden 10 phänologischen Jahreszeiten eines Jahres in Form eines Kreises, also quasi einer Uhr. Unsere phänologischen Uhren beginnen unten links mit dem Winter im Januar und werden im Uhrzeigersinn bis zum Dezember gelesen, ähnlich einem Tachometer. Der Beginn einer phänologischen Jahreszeit wird vom Eintreten einer phänologischen Phase charakterisiert und geht bis zum Beginn der nächsten phänologischen Jahreszeit.

Die Darstellungen beziehen sich immer auf einen Bestimmten Ort (Gebiet) und auf ein Jahr oder eine Zeitspanne mit dem durchschnittlichen Eintrittsdatum der phänologischen Jahreszeiten.

Die 10 Jahreszeiten in Österreich des aktuellen Jahres 2024 (äußerer Ring) und der langjährigen mittleren Positionen der Zeitperiode 1961 – 1990 (innerer Ring) im Vergleich.

Die langjährigen mittleren Positionen der 10 Jahreszeiten sind als schwarze Linien im Fall einer Mittelung tatsächlich vorhandener phänologischen Phasen dargestellt; die blaue Linie kennzeichnet den Winter mit dem Zeitpunkt des jährlichen Temperaturminimums um den 15. Jänner, die rote Linie kennzeichnet den Hochsommer mit dem Zeitpunkt des jährlichen Temperaturmaximums um den 21. Juli, die grauen Linien sind interpolierte Jahreszeiten für die keine passenden phänologischen Phasen greifbar sind, der Spätsommer und der Frühherbst. Die Verschiebung der Jahreszeiten im Vergleich der beiden 30 jährigen Mittelungsperioden ist durch die schwarzen Zahlen in den weißen Kästchen angegeben.

Die langjährigen mittleren Positionen der 10 Jahreszeiten der Zeitperioden 1961 – 1990 (innerer Ring) und des Jahres 2010 (äußerer Ring) im Vergleich, sind auf der phänologischen Uhr (Tachometerdarstellung, Winter unten) als schwarze Linien im Fall einer Mittelung tatsächlich vorhandener phänologischen Phasen dargestellt.

Die folgende Phänologische Uhr zeigt den Vergleich zwischen den Extremjahren 1963 (kaltes, spätes Jahr) und 2008 (warmes, frühes Jahr).

Phänologische Jahre im Vergleich

Wenn die Phänologische Uhr beim Jahreswechsel geteilt wird und als Balken ausgerollt wird, kann man diese von allen vergangenen Jahres stapeln und erhält damit einen guten Vergleich, wie sich die Jahreszeiten verschieben.

Darstellung der „ausgerollten“ phänologischen Uhren übereinandergestapelt von 1950 bis zum aktuellen Jahr:

  • Die blaue vertikale Säule gibt langjährigen mittleren ungefähren Zeitpunkt des jährlichen Temperaturminimums in Österreich an (15. Jänner), die rote den des jährlichen Temperaturmaximums (21. Juli).
  • Damit sind Winter und Hochsommer astronomisch und klimatologisch fest vorgegeben.
  • Die Kurven geben die Jahreszeitenmittel an, genauso wie im Fall der phänologischen Uhren der individuellen Jahre.
  • Die dünnen Linien geben die Zeitreihen der Jahreszeitenmitten an, die dicken die mit einem Gauss Tiefpass geglätteten Versionen.
  • Die dicken grauen Linien geben die mittlere Jahreszeitenposition von 1961 – 1990 an.
  • Für einige Jahreszeiten wurden die Trends der letzten 30 Jahre berechnet, Trendwerte und Trendsignifikanz nach Mann – Kendall sind am oberen Rand der Abbildung eingetragen. Die Zeitreihe der Vegetationsperiode aus Vollherbst – Vorfrühling ist rechts angefügt samt dem Trend über die letzten 30 Jahre.

Gestapelte Zeitreihendarstellung

Zeitreihendarstellung ausgewählter phänologischer Zeitreihen seit 1946. Die Farbe zeigt die Zuordnung zur Jahreszeit an, die dünnen Linien sind die Österreichmittel (höhenreduziert auf 200 m), die dicken ein mit einem Gauss Tiefpass geglättetem Österreichmittel (Zeitspanne 10 Jahre), für einige ausgewählte Arten/Phasen wurden die Trends der letzten 30 Jahre berechnet und mit Trendwerten und Trendsignifikanz nach Mann – Kendall rechts beschriftet (BB Begin der Blüte, LA Laubaustrieb, FR Fruchtreife, LF Laubverfärbung).

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