Fast täglich gibt es phänologische Neuigkeiten zu beobachten, die Meldungen unserer freiwilligen Beobachter strömen mit 100 und mehr Beobachtungen pro Tag in die Datenbank. Der Rekordfebruar und recht warme März beschleunigten die phänologische Entwicklung sehr.
Der heurige und bereits hinter uns liegende Vorfrühling fällt in der 75 jährigen Reihe (1950 – 2024) unter die frühesten 5 Vorfrühlinge.
Der Blühbeginn von Kornelkirsche, Forsythie, Frühlingsknotenblume und Marille können als abgeschlossen betrachtet werden. Die Marillenblüte beispielsweise war die früheste der gesamten Beobachtungsperiode von 1946 bis 2024 (4. März) mit einem Vorsprung von etwa 3 Wochen gegenüber dem Mittel von 1991- 2020 und 4 Wochen gegenüber dem Mittel von 1961 – 1990.
Die ersten Hängebirken schütten ihre Pollen aus und treiben ihr Laub, Lärchen beginnen ihre Nadeln auszutreiben und Birnen zu blühen.
Durch den frühen Vegetationsbeginn ist die phänologische Entwicklung bereits weit fortgeschritten. Daher wäre ein Kaltlufteinbruch, der mindestens bis Ende April möglich ist, für die Landwirtschaft mit großen Schäden verbunden.
Für alle, die sich für die statistischen Hintergründe interessieren:
Die Aussage zu Marille und Vorfrühling beruht auf einer statistischen Auswertung von bis gestern 50 Marillen Blühbeginnbeobachtungen aus ganz Österreich. Die Mittelung wird mit Hilfe eines multiplen Regressionsmodells (RSQ im Raum 62%) durchgeführt, um die Variation der Eintrittszeiten in Österreich auf Grund des Längen-/Breitengrads und der Seehöhe zu berücksichtigen. Für die Berechnung des Österreichmittels wird eine fiktive Station mitten in Österreich angenommen, 48°N, 15°E und 200 m Seehöhe.