100.000 Einträge im Naturkalender

Die Anzahl der Beobachtungen in der App Naturkalender ZAMG hat nun die 100.000er-Marke überschritten. Dies möchten wir als Anlass nutzen, um ein paar kleine Auswertungen der Metadaten der Beobachtungen zu präsentieren.

Mit mehr als 57.000 Kommentaren haben wir mit eurer Hilfe (oder war es eher umgekehrt, ihr mit unserer Hilfe?) nicht nur so viele Beobachtungen gesammelt, sondern auch viel Wissen ausgetauscht und die Qualität der Beobachtungen und der Fotos hochgehalten. Vielen Dank dafür!

Da stellt sich aber die eine Beobachterin oder der andere Beobachter Fragen wie: "Was könnt ihr mit den Daten anfangen?" oder "Wie viele der Einträge könnt ihr wirklich gebrauchen?"

In dem Tortendiagramm seht ihr, dass etwas mehr als die Hälfte der Beobachtungen (55 %) keine phänologische Zeigerpflanzen betreffen. Von den übrigen 45 % sind die eine Hälfte phänologische Zeigerpflanzen in "einer anderen Phase" und die andere phänologische Zeigerpflanzen in einer Entwicklungsphase, wie wir sie im Beobachtungsprogramm haben. Man kann also sagen, dass ungefähr jeder 4. Eintrag im Naturkalender eine wertvolle Beobachtung für die phänologische Datenbank ist.

Die meistbeobachtete phänologische Zeigerpflanze ist der Apfel, gefolgt vom Bergahorn und dann kommt auch schon der Schwarze Holunder.

Wenn wir aber aufschlüsseln, welche Kombination von Zeigerpflanze und Entwicklungsphase vorn liegt, sehen wir, dass der Blühbeginn des Schwarzen Holunders das Top-Ereignis ist. Die drei darauf folgenden Blattfärbungsspitzenreiter haben wir der Herbstaktion "Farbverrückt" zu verdanken. Da wurde schon im Jahr 2015 im Rahmen des Citizen Science Awards mit allen Schulen in Österreich die Blattfärbung genauer unter die Lupe genommen. Alle Schulen konnten mitmachen und es gab auch ein kleines Preisgeld zu gewinnen. Da ist es also nicht verwunderlich, wenn dann mit der Blattfärbung der Hainbuche noch ein weiterer Herbstakteur in der Liste sehr weit vorn ist.

So gesehen sind dann der Blühbeginn der Forsythie und der Blühbeginn der Hasel die nächsten Phasen, die am häufigsten in den letzten Jahren beobachtet wurden. Apfel und Holunder scheinen insgesamt besonders beliebt zu sein und das freut uns sehr. Das lässt die Vermutung aufkommen, dass da viele Beobachtungen an immer den gleichen Pflanzen vorgenommen werden. Diese langen Beobachtungsreihen sind für uns nämlich besonders wichtig.

Deswegen gibt es unterhalb noch drei ganz tolle Spots als Beispiel.

Korrektur (12.4.2022): Die Anzahl der Kommentare war mit 570.000 um den Faktor 10 zu groß.

Drei besonders schöne Beobachtungsreihen

Hier haben wir aus den sieben Spots mit den meisten Updates exemplarisch drei ausgewählt. Einen für den Norden, einen für den Westen und einen für den Süden. Da könnt ihr gut sehen, was da für schöne Zeitreihen der Pflanzenentwicklung entstehen, wenn diese regelmäßig beobachtet wird.

Kleiner Tipp für alle, denen es zu aufwändig ist, so oft zu den Zeigerpflanzen zu gehen: Sucht euch Freunde, Bekannte oder Nachbarn, die gemeinsam mit euch die Pflanzen beobachten.

Viel Spaß in der Natur!

Hängebirke in Graz

Sal-Weide bei Heidenreichstein

Roter Hartriegel im Zillertal

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